Alkohol
Chemische Formel = C2H5OH
Alkohol – auch unter den Begriffen Ethylalkohol, Ethanol (oder Äthanol) und C2H5OH bekannt – entsteht durch Vergärung von Frucht- oder Malzzucker und wird vielseitig verwendet. Er ist in zahlreichen Getränken enthalten (Bier, Wein, Spirituosen etc. )
Alkohol (Ethylalkohol oder Ethanol) wird seit Jahrtausenden als Nahrungs-, Heil-, Genuss- und Rauschmittel gebraucht und entsteht bei der Vergärung kohlenhydrathaltiger Produkte wie Früchte, Getreide oder Kartoffeln oder wird synthetisch hergestellt. Ethanol ist unter anderem auch in Pharma- oder Kosmetikprodukten, Desinfektionsmitteln, Lösungsmitteln oder Farbstoffen enthalten.
Alkoholhaltige Getränke wie Bier, Wein und Spirituosen sind Teil der Ess- und Trinkkultur in der Schweiz. Im Übermaß konsumiert, verursachen sie beträchtliche gesundheitliche und soziale Probleme sowie Folgeschäden. So sind in der Schweiz geschätzte 250'000 bis 300'000 Personen alkoholabhängig, und jährlich sterben 1'600 Menschen an den Folgen des Alkoholkonsums. Ebenso verursacht Alkohol pro Jahr soziale Kosten von rund 2,8 Milliarden Franken. Dies entspricht rund 0,4 % des BIP.
Wirkungen von Alkohol
Bei jeder psychoaktiven Substanz hängt die Wirkung von der Dosierung und der Wirkstoffkonzentration ab. Darüber hinaus beeinflussen auch die Person (Alter, Geschlecht, Gewicht), deren Grundstimmung («Set») sowie die Situation und die Umgebung («Setting») das Konsumerlebnis.
Alkohol wird im Magen und im Darm schnell absorbiert und verteilt sich rasch in das zentrale Nervensystem. Alkohol wirkt psychoaktiv und hat stimulierende, entspannende, enthemmende und euphorisierende Effekte. Er kann auch das Urteilsvermögen einschränken, zu Konzentrationsverlust führen oder eine größere Bereitschaft, Risiken einzugehen, bewirken. Eine hohe Alkoholkonzentration im Körper kann zu Bewusstlosigkeit, Verlust der Reflexe, Amnesie, schwacher Atmung, tiefer Körpertemperatur, Lähmungserscheinungen, Koma, unabsichtlichem Harnlassen und Atemstillstand bis hin zum Tod führen.
Bei gleichzeitigem Konsum von Alkohol mit anderen psychoaktiven Substanzen kann die Wirkung der verschiedenen Substanzen verstärkt werden. Alkohol kann auch die Wirkung von zahlreichen Medikamenten verstärken, vermindern oder verändern; zudem können dabei Unverträglichkeitsreaktionen auftreten.
Der Alkoholabbau erfolgt hauptsächlich über die Leber und kann nicht beschleunigt werden. Die Alkoholkonzentration im Blut (gemessen in ‰) ist von der konsumierten Menge, der Alkoholart, dem Zeitraum des Konsums sowie von individuellen Faktoren wie Alter, Geschlecht oder Gewicht abhängig. Der Frauenkörper enthält mehr Fett und weniger Flüssigkeit als derjenige der Männer. Daher ist bei gleicher Konsummenge und identischem Gewicht der Blutalkoholgehalt bei einer Frau höher als bei einem Mann. Zudem erfolgt der Alkoholabbau bei Frauen langsamer als bei Männern.
Für Kinder und Jugendliche sind die Folgen des Alkoholkonsums schwerwiegender als für Erwachsene, vor allem wegen ihres geringeren Gewichts und weil die Hirnentwicklung noch nicht abgeschlossen ist. Zudem baut ihr Organismus wegen der noch nicht voll ausgebildeten Leber den Alkohol weniger gut ab. Bereits eine geringe Alkoholmenge kann bei kleinen Kindern die Atmung herabsetzen und zum Tod führen.
Auch ältere Menschen reagieren empfindlich auf Alkohol, da sich der Wasseranteil im Körper im Alter reduziert. Deshalb weisen sie bei der gleichen Menge konsumierten Alkohols einen höheren Blutalkoholgehalt auf als jüngere Personen. Die Wirkung des Alkohols ist somit stärker und auch der Abbau dauert länger. Zusätzliche Komplikationen ergeben sich, wenn Alterskrankheiten wie Diabetes oder Demenz dazukommen.
Folgen des Alkoholkonsums
Die gesundheitlichen und sozialen Folgen eines übermäßigen Alkoholkonsums oder einer Abhängigkeit sind sowohl für die Betroffenen selbst als auch für deren Umfeld, Familie und Kinder beträchtlich.
Gemäß der Klassifikation ICD-10 der WHO zeichnet sich eine Alkoholabhängigkeit durch starkes Verlangen nach Alkohol, verminderte Konsumkontrolle, Vernachlässigung anderer Interessen oder anhaltenden Konsum trotz ausgeprägter negativer Folgeerscheinungen aus. Auch ohne eine diagnostizierte Abhängigkeit kann der Konsum von Alkohol mit Risiken und negativen Folgen verbunden sein, wenn beispielsweise große Mengen innert kurzer Zeit konsumiert werden oder in unangepassten Situationen (z. B. Straßenverkehr, Arbeit, Schwangerschaft).
Mögliche Gesundheitsfolgen des problematischen Alkoholkonsums oder einer Alkoholabhängigkeit sind:
Weitere häufig mit Alkoholkonsum in Verbindung stehende negative Folgen sind Unfälle und Verletzungen, ebenso ist die Gewaltbereitschaft erhöht. Eine Alkoholvergiftung ist zudem lebensgefährlich.
An den sozialen und finanziellen Folgen des Alkoholkonsums wie Arbeitsplatzverlust, Beziehungsprobleme oder Gewalt leiden besonders nahe Angehörige, namentlich auch Kinder.
In der Schwangerschaft wird von jeglichem Alkoholkonsum abgeraten, weil Alkohol die Plazentaschranke durchdringt und alle Organe des Ungeborenen sowie das zentrale Nervensystem beeinträchtigen kann. Folgen für die Kinder können neurologische Entwicklungsstörungen, Verhaltensstörungen, Lernschwächen oder ein verzögertes Wachstum sein. Auch in der Stillzeit empfiehlt sich Zurückhaltung beim Alkoholkonsum, denn der Alkohol gelangt über die Muttermilch zum Kind.
Cannabis
Chemische Formel = C21H30O2
Cannabis ist die am meisten konsumierte illegale Substanz in Deutschland. Insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene sowie Männer nehmen Cannabis. Viele Personen konsumieren Cannabis risikoarm. Ein Beginn in frühen Jahren sowie regelmäßiger oder an die Situation unangepasster Konsum können jedoch zu körperlichen, psychischen oder sozialen Problemen führen.
Teile der getrockneten Hanf-Pflanze werden in Form von Marihuana («Gras») oder Haschisch («Dope», «Shit») konsumiert. Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) sind die wichtigsten Wirkstoffe unter den rund 400 chemischen Inhaltsstoffen. Das THC erzeugt die psychoaktive Wirkung. Cannabis wird in den meisten Fällen geraucht oder inhaliert, in selteneren Fällen auch Getränken oder Esswaren beigegeben und oral aufgenommen.
Wirkung von Cannabis
Bei jeder psychoaktiven Substanz hängt die Wirkung von der Dosierung und der Wirkstoffkonzentration ab. Darüber hinaus beeinflussen auch die Person (Alter, Geschlecht, Gewicht), deren Grundstimmung («Set») sowie die Situation und die Umgebung («Setting») das Konsumerlebnis.
Der Wirkstoffgehalt und die Kombination der Cannabinoide variieren je nach Cannabissorte. Manche Sorten wirken eher beruhigend, andere leicht halluzinogen. Die Wirkung tritt beim Rauchen innerhalb weniger Minuten ein. Bei oraler Einnahme ist die Wirkung verzögert, sie tritt häufig sehr plötzlich ein und hält länger an.
Als unmittelbare körperliche Wirkungen können unter anderem ein trockener Mund, ein erhöhter Blutdruck, eine leichte Steigerung der Herzfrequenz, Augenrötung und Übelkeit auftreten. Zu den unmittelbaren psychischen Wirkungen gehört eine Anhebung der Stimmungslage. Neben Entspannung und einem Gefühl der inneren Ruhe zeigen sich auch eine eingeschränkte Merkfähigkeit, bruchstückhaftes Denken sowie eine verminderte Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit.
Bei hohen Dosen und Sorten mit wenig CBD ist eine Überdosierung möglich, mit Symptomen wie Kreislaufprobleme bis hin zum Kreislaufkollaps, unangenehme Gefühlsintensivierungen, im schlimmsten Fall Paranoia und depressive Verstimmungen.
Bei regelmäßig Konsumierenden kann THC bis 12h oder mehr nach dem Konsum im Blut nachgewiesen werden, im Urin sogar mehrere Tage. Im Fettgewebe und in verschiedenen Organen kommt es zu einer Ablagerung von Cannabis beziehungsweise der Stoffwechselprodukte.
Folgen von Cannabiskonsum
Die körperlichen Auswirkungen von regelmäßigem Konsum betreffen insbesondere das Atemsystem. Da Cannabisrauch in der Regel tief inhaliert und lange in der Lunge gehalten wird, gibt es ein Risiko für Entzündungen der Atemwege, Kurzatmigkeit, chronischen Husten und Bronchitis. Und da Cannabis häufig mit Tabak gemischt konsumiert wird, bestehen die gleichen Risiken wie für Tabakkonsum alleine, vor allem erhöht sich das Risiko für Krebserkrankungen und wahrscheinlich für Infarkte.
In der Regel werden die psychischen und sozialen Folgen als schwerwiegender eingeschätzt als die körperlichen Folgen. Es besteht die Gefahr, dass bei regelmäßigem und länger anhaltendem Cannabiskonsum sowie bei einem frühen Einstieg psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Psychosen ausgelöst werden können bzw. deren Entwicklung beschleunigt wird. Es ist auch möglich, dass sich infolge des Konsums eine Abhängigkeit entwickelt. Wird Cannabis mit Tabak vermischt, besteht die Gefahr einer Nikotinabhängigkeit.
Der Mischkonsum von Cannabis mit anderen psychoaktiven Substanzen kann die Wirkung verstärken, abschwächen oder verändern, mit unvorhersehbaren Folgen. Deswegen sollte Cannabis nicht zusammen mit anderen Drogen eingenommen werden.
Bei Abstinenz nach einer Phase längeren Konsums sind Schweißausbrüche, Hitze-/Kälteschauer, Appetitlosigkeit, Einschlafschwierigkeiten und Gereiztheit möglich.
Die Schwangerschaft ist eine sensible Phase für die Entwicklung des Kindes. Schwangeren Frauen wird daher geraten, keinen Cannabis, Alkohol, Tabak oder andere psychoaktive Substanzen zu konsumieren. Außerdem ist es verboten, im Straßenverkehr und beim Bedienen von Maschinen Cannabis zu konsumieren.
Benzodiazepine
Benzodiazepine (Schlaf- und Beruhigungsmittel) wirken angstlösend (anxiolytisch), beruhigend (sedierend), muskelentspannend und schlaffördernd. Entsprechend werden diese Medikamente bei Angstzuständen, Schlafstörungen, starker Anspannung und Nervosität verwendet. Zudem weisen manche Benzodiazepine antikonvulsive (krampflösende) Eigenschaften auf und werden daher auch als Notfallmedikation bei Epilepsie (Krampfanfällen) eingesetzt. Ein weiteres Anwendungsgebiet von Benzodiazepinen ist die Narkoseeinleitung. Handelsnamen von Benzodiazepinen sind unter anderem: Xanax®, Temesta®, Seresta®, Dormicum® etc. Bei den sogenannten Z-Medikamenten handelt es sich um Benzodiazepin-Analoga (Wirkstoffe Zolpidem und Zopiclon). Diese sind chemisch gesehen keine Benzodiazepine, wirken aber sehr ähnlich und bergen weitgehend dieselben Risiken. Die Einnahme von Benzodiazepinen und Z-Medikamenten sollte eine Dauer von zwei bis maximal acht Wochen nicht überschreiten, da sich sonst eine Abhängigkeit entwickeln kann. Die Abhängigkeit von Benzodiazepinen kommt an dritter Stelle nach der Tabak- und Alkoholabhängigkeit.
Besonders für ältere Menschen bergen Benzodiazepine große Risiken. Die Wirkdauer verlängert sich, weil der Körper Medikamente langsamer abbaut und dies erhöht die Gefahr, eine Abhängigkeit zu entwickeln. Zudem reagiert das Gehirn älterer Menschen empfindlicher auf diese Medikamente und Nebenwirkungen werden häufig fälschlicherweise als Altersbeschwerden interpretiert.
Benzodiazepine werden bisweilen auch mit dem Ziel sich zu berauschen eingenommen. Dies betrifft unter anderem Jugendliche. Wenn gleichzeitig Medikamente, Alkohol und unter Umständen noch andere Drogen oder Medikamente konsumiert werden, können sich diese Substanzen gegenseitig verstärken, was schnell zu einer Überdosierung führen kann. Die Wechselwirkungen sind unberechenbar.
Wirkungen von Benzodiazepinen
Alle Medikamente der Art Benzodiazepine haben eine ähnliche Wirkung und unterscheiden sich vor allem hinsichtlich ihrer Wirkstärke und Wirkdauer. Je nach Wirkprofil werden sie als Beruhigungsmittel (Anxiolytika) oder als Schlafmittel (Hypnotika) eingesetzt. Weiter wirken Benzodiazepine leicht stimmungsaufhellend und je nach Dosierung können sie auch euphorisierend wirken. Eine depressive Grunderkrankung kann aber dennoch verstärkt werden.
Als Nebenwirkungen können aufgrund der stark beruhigenden Wirkung von Benzodiazepinen Störungen der Bewegungskoordination, Bewusstseinsstörungen, Verwirrtheitszustände, Desorientierung sowie Beeinträchtigung der Lernfähigkeit und eingeschränkte Merkfähigkeit auftreten. Weiter kann die Erinnerung für die Zeit der Wirkdauer fehlen. Benzodiazepine wirken atemdepressiv, sie verlangsamen also die Atmung.
Der Mischkonsum von Benzodiazepinen mit anderen psychoaktiven Substanzen birgt große Gefahren. Vor allem beim Mischkonsum mit anderen sedierenden Substanzen wie Alkohol oder Opioiden können die Wechselwirkungen zur Bewusstlosigkeit und verlangsamter Atmung bis hin zu einer Atemlähmung führen.
Folgen des Benzodiazepinkonsums
Die Einnahme von Benzodiazepinen, kann kognitive Funktionen wie die Denk- und Merkfähigkeit beeinträchtigten. Es besteht möglicherweise ein Zusammenhang zwischen einer Benzodiazepin-Einnahme und langfristigen kognitiven Einschränkungen sowie einem erhöhten Risiko für Demenz.
Bei längerfristiger Einnahme (mehr als acht Wochen) kann sich eine Abhängigkeit entwickeln, weshalb Benzodiazepine nur in der kleinsten wirksamen Dosis und für die kürzest mögliche Dauer verschrieben werden sollten. In der Regel wird empfohlen, eine Einnahmedauer von vier Wochen nicht zu überschreiten. Bei einem Absetzen von Benzodiazepinen können vorübergehend Ein- und Durchschlafprobleme sowie Angstgefühle auftreten, auch wenn sie gemäß Verschreibung des Arztes/der Ärztin eingenommen wurden. Diese Symptome ähneln oft den anfänglich behandelten Beschwerden, was zu einer Wiedereinnahme des Medikaments führen kann. Weitere mögliche Entzugserscheinungen sind unter anderem Kopfschmerzen, Konzentrationsprobleme, Gereiztheit, Tinnitus und Schwindel. Ein plötzliches Absetzen kann Krampfanfälle (Epilepsie) zur Folge haben, deshalb dürfen Benzodiazepine nie schlagartig abgesetzt, sondern nur schrittweise ausgeschlichen werden.
Es gibt Hinweise auf Risiken für das ungeborene Kind in Verbindung mit der Benzodiazepin-Einnahme während der Schwangerschaft sowie beim Stillen, weshalb während der Schwangerschaft und Stillzeit auf die Einnahme von Benzodiazepin verzichtet werden sollte.
Die Fahrtauglichkeit sowie die Fähigkeit Maschinen zu bedienen kann bei der Einnahme von Benzodiazepinen stark eingeschränkt oder nicht mehr vorhanden sein.
Kokain
Kokain wird aus den Blättern des südamerikanischen Kokastrauches gewonnen und gehört zu den Stimulanzien. Meistens liegt es als weißes oder gelbliches kristallines Pulver oder als «Stein» vor. Es schmeckt bitter und wird häufig mit Schmerzmitteln oder Medikamenten gestreckt. Insbesondere bei regelmäßigem Konsum kann die Gesundheit beeinträchtigt werden. Kokain wird in der Regel in Pulverform durch die Nase konsumiert («geschnupft»). Weniger häufig wird es chemisch umgewandelt und als sogenanntes «Base» (Crack/Freebase) geraucht oder gespritzt. Häufig genutzte Synonyme für Kokain sind «Koks» und «Schnee» sowie auf Englisch «coke», «nose candy» und «snow».
Wirkungen von Kokain
Bei jeder psychoaktiven Substanz hängt die Wirkung von der Dosierung und der Wirkstoffkonzentration ab. Darüber hinaus beeinflussen auch die Person (Alter, Geschlecht, Gewicht), deren Grundstimmung («Set») sowie die Situation und die Umgebung («Setting») das Konsumerlebnis.
Kokain ist ein stark wirksames Psychostimulans. Die aufputschende Wirkung beruht auf einer Freisetzung von Dopamin und anderen Botenstoffen im Gehirn, wodurch das zentrale Nervensystem stimuliert wird. Aufgrund dieser Wirkung wird es im Partykontext, als Wachmacher oder teils auch zur Leistungssteigerung (Doping) eingesetzt.
Kokain bewirkt im Körper eine Verengung der Blutgefäße, ein Anstieg der Herzfrequenz und ein erhöhter Blutdruck. Bei einer hohen Dosis besteht die Gefahr eines Herzinfarkts oder eines Angina-Pectoris-Anfalls (starke Brustenge). Auf psychischer Ebene kann sich gesteigerte Wachheit, Euphorie, ein Gefühl erhöhter Leistungsfähigkeit und ein gesteigertes Selbstvertrauen einstellen, aber auch Ängste und Unwohlsein in sozialen Situationen können mit dem Konsum einhergehen. Auch lässt sich eine erhöhte Aggressivität ebenso wie Selbstüberschätzungen bei den Konsumierenden beobachten, was beides zu schwerwiegenden Folgen führen kann.
Nach dem Konsum kann eine Stimmungsveränderung in Richtung einer depressiven Verstimmung, einem Gefühl der Leere und der Antriebslosigkeit beobachtet werden. Auch Schlafstörungen aufgrund von Kokainkonsum sind möglich. Zudem erleben Konsumierende direkt nach dem Abklingen der Wirkung häufig einen starken, unangenehmen Drang erneut zu konsumieren.
Die Nebenwirkungen werden beim zusätzlichen Konsum anderer psychoaktiver Substanzen verstärkt. Beim gleichzeitigen Konsum von Kokain und Alkohol entsteht die toxische Substanz Cocaethylen, welche vor allem das Herz zusätzlich belastet. Als «Speedball» oder «Powerballing» wird die Mischung von Kokain (stimulierend) und Heroin (sedierend) bezeichnet. Konsumierende geben oft an, dass sie dabei den Rausch länger und intensiver erleben als bei der Einnahme einer der beiden Drogen allein.
Folgen des Kokainkonsums
Bei einem regelmäßigen Gebrauch von Kokain besteht ein hohes Risiko, eine Abhängigkeit zu entwickeln. Ein regelmäßiger Konsum geht überdies häufig einher mit einer unwiderstehlichen und unkontrollierbaren Lust auf den Konsum («Craving») und einer Veränderung der Persönlichkeit. Ferner besteht das erhöhte Risiko für eine Erkrankung der Psyche und eine bleibende Minderung der intellektuellen Fähigkeiten. Weitere mögliche körperliche Langzeitfolgen sind schwer heilende Entzündungen und Schäden der Nasenschleimhaut, Schäden an den inneren Organen und an den Zähnen sowie die Schwächung der Körperabwehr.
Die Schwangerschaft ist eine sensible Phase für die Entwicklung des Kindes. Der Kokainkonsum kann aufgrund der Gefäßverengung Infarkte der Plazenta bewirken und dadurch eine Minderversorgung des ungeborenen Kindes verursachen. Ein häufiger Konsum von Kokain während der Schwangerschaft erhöht zudem das Risiko einer Frühgeburt und schlimmstenfalls einer Totgeburt. Ebenso wird durch den häufigen Konsum eine Hemmung des Wachstums des Fötus mit Verhaltensauffälligkeiten des Kindes in späterem Alter begünstigt.
Opioidhaltige Schmerzmittel
Opioidhaltige Medikamente werden wegen ihrer schmerzlindernden (analgetischer) Wirkung vor allem in der Schmerztherapie und der Anästhesie eingesetzt. Es handelt sich dabei um eine Gruppe natürlicher und synthetischer sowie halbsynthetischer Substanzen, die morphinartige Eigenschaften aufweisen. Unterschieden werden schwach wirksame und stark wirksame Opioide. Bekannte Opioide sind unter anderem Tramadol, Oxycodon, Tilidin, Codein und Fentanyl.
Wirkungen von Opioidhaltigen Schmerzmitteln
Die Wirkspektren von opioidhaltigen Medikamenten sind sehr unterschiedlich, wobei die wichtigste Wirkung die starke Schmerzlinderung ist, weshalb sie bei akuten und chronischen Schmerzen eingesetzt werden. Die primäre Indikation sind Schmerzen bei Krebserkrankungen. Aber auch bei Rückenschmerzen, Wehen und Herzinfarkten sowie bei einer Alkoholabhängigkeit kommen opioidhaltigen Medikamente zum Einsatz. Weiter haben sie angstlösende, beruhigende (sedierende) und euphorisierende Wirkungen.
Opioidhaltige Schmerzmittelwirken direkt am Zentralnervensystem (ZNS), wo sie verhindern, dass Schmerzsignale weitergeleitet werden. Weitere Vorteile von Opioiden ist die hustenreizlindernde Wirkung und die geringe Belastung des Herz-Kreislaufsystems, sie hemmen jedoch die Atmung.
Als Nebenwirkungen treten in der Regel Verstopfungen auf. Zu den häufigen Nebenwirkungen gehören auch Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und Müdigkeit.
Der Mischkonsum von Opioiden mit anderen psychoaktiven Substanzen birgt große Gefahren. Vor allem beim Mischkonsum mit anderen sedierenden Substanzen wie Alkohol oder Benzodiazepinen können die Wechselwirkungen zur Bewusstlosigkeit und verlangsamten Atmung bis hin zu einer Atemlähmung führen.
Folgen des Schmerzmittelkonsums
Wenn opioidhaltige Schmerzmittel im Rahmen einer Schmerztherapie eingesetzt werden, ist die Gefahr eine Abhängigkeit zu entwickeln gering. Wenn sie jedoch aufgrund ihrer psychotropen (angstlösenden und euphorisierenden) Eigenschaften missbräuchlich konsumiert werden, haben sie ein hohes psychisches und körperliches Abhängigkeitspotential. Es kommt zur Entwicklung einer Toleranz, die durch eine Dosiserhöhung ausgeglichen werden muss und zu Entzugserscheinungen führt, wenn der Konsum eingestellt wird. Körperliche Entzugserscheinungen sind Schweißausbrüche, Zittern, Gliederschmerzen, Brechreiz und Kreislaufstörungen, die unter Umständen lebensbedrohlich sein können. Zu den psychischen Entzugserscheinungen gehören das Craving (ein unstillbares Verlangen nach der Substanz), Angst und depressive Verstimmung.
Opioide dürfen grundsätzlich während der ganzen Schwangerschaft eingenommen werden. Allerdinge kann der Fötus einer Mutter unter Opioidtherapie während der Schwangerschaft eine körperliche Abhängigkeit entwickeln, was zum neonatalen Abstinenzsyndrom führen kann, welches durch Zittern und Unruhe gekennzeichnet ist. Die Neugeborenen schreien viel und schlafen schlecht. Zudem kann es beim Neugeborenen zu einer Atemdepression kommen, weshalb für die Geburt unbedingt ein Neonatologe (Facharzt für Neugeborene) bereitstehen sollte. Opioide gehen auch in die Muttermilch über und werden beim Stillen an den Säugling weitergegeben.
Die Fahrtauglichkeit kann bei der Einnahme von Opioiden beeinträchtig sein, dies ist jedoch nicht unter allen Umständen der Fall. Deshalb gibt es auch für Patienten und Patientinnen, die Opioide im Rahmen einer Schmerztherapie erhalten, kein generelles Fahrverbot. Ob eine Fahruntauglichkeit besteht, muss in jedem Fall mit dem Arzt/der Ärztin abgeklärt werden.
Amphetamine / Speed
Die synthetische Droge Amphetamin gehört zur Gruppe der Stimulanzien, zu denen unter anderem auch Methamphetamin oder Kokain zu zählen sind. Illegal gehandeltes Amphetamin wird auch als „Speed“ oder „Pep“ bezeichnet.
Wirkung
Das steigert die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit und verleiht dem Betreffenden ein Gefühl von starker Energie und glasklaren Gedanken. Es stellt sich Euphorie ein bis hin zu Halluzinationen. Zudem unterdrücken die Drogen das Hunger- und Durstgefühl sowie das Schlafbedürfnis.
Folgen
Werden Amphetamine oder Methamphetamin in hoher Dosierung konsumiert, kann es zu einer akuten Vergiftung kommen. Damit einhergehen können Angstzustände (Amphetamin-Psychosen), ein starker Anstieg des Blutdrucks mit erhöhter Gefahr von Hirnblutungen, Blutdruckabfall oder Krampfanfällen.
Ecstasy / MDMA
MDMA (3,4-Methylendioxy-N-methylamphetamin) ist ein synthetisches Amphetaminderivat mit stimulierender und leicht halluzinogener Wirkung. Es wird der pharmakologischen Substanzklasse der Entaktogene zugeordnet. Damit werden psychoaktive Substanzen bezeichnet, unter deren Einfluss die eigenen Emotionen intensiver und verändert wahrgenommen werden. MDMA wurde erstmals 1912 von Merck synthetisiert; ab Mitte der 70er Jahre wurde es in der Psychotherapie eingesetzt. Seit den 80er Jahren ist MDMA unter der Bezeichnung «Ecstasy» als synthetische Partydroge bekannt.
Ecstasy hat zumeist die Form von bunten Pillen mit unterschiedlichen Logos. Seltener wird es in kristalliner Form, als Pulver oder in Kapseln abgefüllt gehandelt. Als Ecstasy verkaufte Pillen enthalten teils andere psychoaktiv wirksame Substanzen, zum Beispiel das Halluzinogen 2C-B. Der Wirkstoffgehalt der Pillen schwankt zudem stark. Konsumierenden von MDMA wird deshalb empfohlen, Warnhinweise zu Ecstasy-Pillen zu beachten und Drug-Checking-Angebote zu nutzen.
Wirkungen von MDMA / Ecstasy
Bei jeder psychoaktiven Substanz hängt die Wirkung von der Dosierung und der Wirkstoffkonzentration ab. Darüber hinaus beeinflussen auch die Person (Alter, Geschlecht, Gewicht), deren Grundstimmung («Set») sowie die Situation und die Umgebung («Setting») das Konsumerlebnis.
MDMA bewirkt im Gehirn eine Ausschüttung der Neurotransmitter Serotonin, Noradrenalin und Dopamin. Diese Transmitter prägen die Stimmungslage des Menschen. Die Wirkung von MDMA setzt nach ca. 30 Minuten ein, je nach Person kann sie aber auch erst nach bis zu 90 Minuten verspürt werden. Hunger- und Durstgefühl werden reduziert, die Körpertemperatur und der Blutdruck steigen an. Auf der psychischen Ebene hat MDMA stimulierende und leicht halluzinogene Wirkungen. Wachheit und Aufmerksamkeit werden erhöht, Sinneseindrücke und Gefühle werden intensiver und verändert erlebt. Der Konsum von MDMA kann bewirken, dass sich Glücksgefühle und eine subjektiv erlebte Steigerung des Einfühlungsvermögens und der Offenheit anderen gegenüber einstellen. Hemmungen werden abgebaut und das Kontaktbedürfnis wird gesteigert – man fühlt sich mit den anderen Anwesenden verbunden.
Je nach Stimmungslage und Konsumumfeld kann der Konsum von MDMA aber auch negative Emotionen wie Trauer, Angst und Unsicherheit verstärken. Desorientierung, Halluzinationen und Panikattacken können auftreten. In den Tagen nach dem Konsum von MDMA sind depressive Zustände möglich. Körperliche Nebenwirkungen sind Kieferkrämpfe, Muskelzittern, große Pupillen, Übelkeit/Brechreiz und erhöhter Blutdruck. Bei langem Tanzen in heißen Räumen und unzureichender Wasserzufuhr kann die Erhöhung der Körpertemperatur zu einer lebensbedrohlichen Überhitzung des Körpers führen. Bei Überdosierung von MDMA sind Krampfanfälle, ein Kreislaufkollaps sowie Leber- und Nierenversagen möglich. Die toxischen Wirkungen von MDMA werden bei Mischkonsum mit anderen Stimulanzien oder zusätzlichem Konsum von Alkohol noch verstärkt – Herz, Leber und Nieren werden dann besonders stark belastet. MDMA kann in seltenen Fällen Asthma- und epileptische Anfälle auslösen.
Folgen des Ecstasy / MDMA Konsums
Eine Vielzahl von Studien legen den Schluss nahe, dass regelmäßiger und hochdosierter Konsum von MDMA zu Veränderungen der Gehirnfunktionen und zur Beeinträchtigung des Gedächtnisses und der intellektuellen Leistungsfähigkeit führen kann.
MDMA bewirkt im Gehirn eine Leerung der Serotonin-Speicher. Es dauert bis zu einer Woche, bis der Speicher wieder gefüllt ist und sich der Körper erholt hat. Unsere Gemütslage hängt u. a. von der Serotoninfunktion im Gehirn ab. Wird der Speicher durch häufigen Konsum ständig entleert, kann sich die Gemütslage dauerhaft verschlechtern: Eine depressive Verstimmung, Antriebslosigkeit, Angststörungen oder Schlaflosigkeit können sich einstellen. Insgesamt ist die Forschungslage hierzu zwar nicht eindeutig, einige Studien nehmen jedoch einen direkten Zusammenhang zwischen Ecstasykonsum und langfristigen psychischen Problemen an.
Methamphetamine
Methamphetamin ist ein starkes synthetisches Stimulans, das mit den Amphetaminen verwandt ist. Es existiert in mehreren Formen (als Tablette: «Pervitin®», Thaipille oder Yaba; als Kristalle oder kristallines Pulver: Crystal Meth wird auch «Ice», «Crystal» oder «Shabu» genannt; als Pulver: auch «Meth» genannt). Da Methamphetamin schneller ins Hirn gelangt als Amphetamine und seine Wirkung stärker ist, ist das Abhängigkeitspotenzial grösser.
Methamphetamin wird oral eingenommen, gesnifft oder weniger häufig auch inhaliert (Rauch) oder injiziert.
Wirkungen von Methamphetaminen
Bei jeder psychoaktiven Substanz hängt die Wirkung von der Dosierung und der Wirkstoffkonzentration ab. Darüber hinaus beeinflussen auch die Person (Alter, Geschlecht, Gewicht), deren Grundstimmung («Set») sowie die Situation und die Umgebung («Setting») das Konsumerlebnis.
Methamphetamin ist ein Stimulans des zentralen Nervensystems, das auf die Neurotransmitter Dopamin, Serotonin und Noradrenalin wirkt. Seine Wirkung ist ähnlich wie bei den Amphetaminen, aber es gelangt viel schneller ins Hirn und wirkt dort nachhaltiger und stärker. Methamphetamin verursacht einen sehr starken Flash und verfügt über ein großes Abhängigkeitspotenzial.
Die Freisetzung von Neurotransmittern führt zu physischen und psychischen Wirkungen, wie eine gesteigerte Energie und Leistung, ein gestärktes Selbstvertrauen, Euphorie, Enthemmung und ein gesteigertes Lustgefühl, weshalb Methamphetamin als «sexuelle Droge» genutzt wird. Außerdem nehmen das Müdigkeits- und Hungergefühl ab. Ferner zeigen die Konsumierenden eine höhere Risikobereitschaft, Schmerzunempfindlichkeit, extreme Nervosität und ein gesteigertes Sprechbedürfnis (Logorrhö). Die Körpertemperatur und der Blutdruck steigen an. Der Abbau von Methamphetamin im Körper ist schwierig, daher kann die Wirkung lange andauern.
Es wurden mehrere kurzfristige physische und psychische Nebenwirkungen beobachtet: Kieferverspannungen, Bauchkrämpfe, Austrocknen des Mundes, Erhöhung der Körpertemperatur, starke Dehydrierung, Beschleunigung des Herzschlags oder Herzrhythmusstörung, Erhöhung des Blutdrucks, Zittern, Reizbarkeit und aggressives Verhalten (vor allem in Kombination mit Alkohol).
Die besonders gesundheitsgefährdenden Risiken bei einer Methamphetamin-Überdosierung sind Krämpfe, erhöhter Blutdruck, schnelle oder erschwerte Atmung, Leber- und/oder Nierenversagen, eine stark erhöhte Körpertemperatur oder Schüttelfrost, Herzinfarkt oder Herzkreislaufkollaps bis hin zum Tod. Das Risiko einer Überdosierung steigt, wenn Methamphetamin injiziert wird.
Die Wirkungen beginnen beim Sniff nach ungefähr 10 bis 20 Minuten, bei oraler Einnahme nach 30 bis 45 Minuten und bei Inhalation und Injektion nach ein paar Sekunden. Die Wirkung kann lange anhalten und dauert zwischen 6 und 30 Stunden. Die Nebenwirkungen können bis zu 70 Stunden anhalten.
Methamphetamin wird auch bei der Praktik Chemsex angewandt (Kombination der Begriffe «chemical» und «sex»). Dabei handelt es sich um die freiwillige Einnahme von neuen psychoaktiven Substanzen in sexuellen Beziehungen, um diese zu «erleichtern», «zu verstärken» und «zu intensivieren». Diese Praktik kommt hauptsächlich bei Männern vor, die Sex mit anderen Männern haben (MSM). In Zusammenhang mit Chemsex und Methamphetamin wird von Injektion (slam) und seltener von analem Einführen (plug) berichtet. Die Idee dabei ist, psychologische Barrieren zu senken und die sexuellen Empfindungen zu verstärken. Infolge der Enthemmung, die der Konsum von Methamphetamin bewirkt, zeigen sich vermehrt riskante sexuelle Verhaltensmuster, wodurch die Gefahr der Übertragung und Ansteckung mit sexuell übertragbaren Infektionen (STI) wie HIV, Hepatitis usw. steigt.
Folgen des Methamphetaminkonsums
Methamphetamin hat ein sehr starkes Suchtpotenzial und es kann sich schnell eine Gewöhnung einstellen, welche die Konsumierenden dazu zwingt, die Dosis zu erhöhen, um die gleichen Wirkungen zu verspüren.
Der Konsum von Methamphetamin führt zu psychischen Auswirkungen wie Angststörungen, Craving – unbändige Lust, erneut zu konsumieren (ausgeprägter bei Inhalation) –, depressive Störungen, permanenter Unruhezustand, starke Anspannung, Panikstörung, Paranoia (psychotische Störungen), Halluzinationen, Empfindlichkeit, Erregbarkeit, Reizbarkeit, impulsives und aggressives Verhalten und Schlafstörungen.
Die physischen Folgen eines regelmäßigen Methamphetamin-Konsums sind Hautentzündungen (Pickel), Zahnprobleme oder «meth mouth» (Zahnverlust, Karies, angegriffener Zahnschmelz, Mundverletzungen) infolge schlechter Ernährung, unzureichender Mundhygiene und Kieferverspannungen (Zähneknirschen), Gewichtsverlust, Nieren- und Leberschäden und Magenschmerzen. Der Sniff beschädigt die Nasenschleimhäute und -scheidewände, die Einnahme schädigt die Magenschleimhäute, das Rauchen greift die Lunge an und erhöht das Krebsrisiko. Der regelmäßige Konsum begünstigt außerdem Hirnblutungen und plötzliche Lähmungen und es wird vermutet, dass der Konsum von Methamphetamin zu irreversiblen Veränderungen und Schäden am Hirn führt.
Im Allgemeinen sind die psychischen und sozialen Folgen des Methamphetamin-Konsums schwieriger einzuschätzen als die physischen Folgen. Die Einnahme von Methamphetamin geht mit schwerwiegenden psychischen Gesundheitsproblemen einher, die noch Monate nach dem letzten Konsum bestehen können.
Der gleichzeitige Konsum von Methamphetamin und weiteren psychoaktiven Substanzen (einschließlich Medikamente und Alkohol) kann die Wirkungen der Substanzen mit unabsehbaren Folgen verstärken, abschwächen oder verändern. Deshalb sollte Methamphetamin nie gleichzeitig mit anderen Substanzen konsumiert werden.
Beim Entzug können folgende Symptome auftreten: Schwitzen, Müdigkeit, Schlafbedürfnis, Schlaflosigkeit, Unruhezustand, «Craving», erhöhter Appetit, Depression, Magenschmerzen, Alpträume, Ängstlichkeit usw. Diese Symptome treten in den ersten Stunden nach dem letzten Konsum auf und können ein bis zwei Wochen andauern. Die psychischen Symptome sind wesentlich länger vorhanden und können Monate andauern.
Bei Frauen kann eine Störung des Monatszyklus auftreten. Der Konsum von Methamphetamin während der Schwangerschaft gefährdet die Gesundheit des Kindes. Der Wirkstoff gelangt über das Blut zum Fötus, was zu schweren Entwicklungs- und Verhaltensstörungen beim Kind führen kann. Die Einnahme von Methamphetamin kann Wehen und eine Frühgeburt auslösen.
Ferner ist der Konsum von psychoaktiven Substanzen vor dem Lenken eines Motorfahrzeugs oder der Verwendung von speziellen Werkzeugen und Maschinen verboten.
Geld- und Glücksspiel
Geldspiele, manchmal auch Glücksspiele genannt, sind Spiele, bei denen um Geld gespielt wird und der daraus resultierende Gewinn besteht ebenfalls aus Vermögenswerten. Das Ergebnis des Geldspiels ist meistens zufallsabhängig. Gewisse Geldspiele können auch durch Geschick und Strategie des Spielenden beeinflusst werden, wie beispielsweise beim Pokern oder beim Black Jack. Zu den häufigsten Geldspielen gehören Lotterien und Wetten (z. B. Zahlenlotto, Rubellose, Sportwetten), Geldspielautomaten sowie Casinospiele (z. B. Black Jack, Roulette, Poker). Die gesellschaftliche Akzeptanz der verschiedenen Geldspiele ist unterschiedlich ausgeprägt. Das «Lotto-Spielen» wird eher toleriert als das Spielen an einem Geldautomaten.
Für einen großen Teil der Geldspiele stehen ebenfalls Online-Angebote zur Verfügung. Die uneingeschränkte Auswahl an Online-Geldspielen, ihre ständige Verfügbarkeit, die unzureichende Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben, gerade auch bei ausländischen Anbietern, die virtuellen Geldeinsätze sowie die fehlende soziale Kontrolle bergen ein erhöhtes Suchtpotenzial.
Auswirkungen
Das exzessive Spielen führt zu körpereigenen biochemischen Veränderungen im Gehirn, welche das psychische Befinden beeinflussen und zur Entwicklung einer Abhängigkeit beitragen können. Erste Gewinne ermöglichen positive Erlebnisse. Die Geldeinsätze während des Spiels haben einen Nervenkitzel durch den zu erwarteten Gewinn beziehungsweise Verlust zur Folge. Trotz dieser Anspannung erleben die Betroffenen während des Spiels eine Entspannung, beispielsweise durch die Ablenkung von eigenen realen Problemen oder durch positive Emotionen im Gehirn, die mit dem Spielen assoziiert werden, wodurch immer wieder gespielt wird. Diese positiven Emotionen verlieren mit der Zeit ihre Wirkung. Deshalb muss mit immer höheren Einsätzen und größerem Risiko gespielt werden, um die gleiche Wirkung zu erzielen.
Folgen
Die meisten Menschen spielen in ihrer Freizeit und entwickeln dabei keine Abhängigkeit. Wer jedoch immer häufiger und riskanter um Geld spielt sowie das eigene Spielverhalten nicht mehr kontrollieren kann, weist erste Anzeichen einer Spielsucht auf. Eine Glückspielsucht ist eine nicht stoffgebundene Sucht und wird als Verhaltenssucht bezeichnet. Zur Charakterisierung der Suchtentwicklung werden die gleichen Kriterien wie beim Konsum psychoaktiver Substanzen beigezogen.
Wie bei anderen Abhängigkeitserkrankungen trägt die individuelle Vulnerabilität (Verletzlichkeit) zur Entwicklung einer Glückspielsucht bei, die sich aus Faktoren wie Alter, Geschlecht, Nationalität, Bildungsstand, sozioökonomischer Status, Wohngegend, Zivilstand zusammensetzt. Untersuchungen zeigen, dass Fast-Gewinne, schnelle Spielabfolgen, versteckte Geldeinsätze durch Jetons sowie die Atmosphäre im Casino weitere wichtige Faktoren sind, die zum exzessiven Spielen beitragen. Geldspielautomaten gelten als besonders gefährlich und dürfen in der Schweiz nur noch in Casinos eingesetzt werden.
Die exzessive Nutzung von Geldspielen hat häufig finanzielle als auch soziale Schwierigkeiten innerhalb der Familie oder des Freundeskreises zur Folge, wie beispielsweise Geldprobleme, Beschaffungskriminalität oder die Gefahr einer Verschuldung. Daraus resultieren Konflikte bei der Arbeit oder im familiären beziehungsweise partnerschaftlichen Umfeld sowie soziale Isolation. Die Betroffenen verlieren den Bezug zur Realität und leugnen ihre Suchtproblematik. Das pathologische (krankhafte) Spielen hat gegenüber allen anderen alltäglichen Aktivitäten oder Verpflichtungen Priorität und erfolgt nicht mehr zum Vergnügen, sondern zwanghaft und ohne Kontrolle.
Die psychischen Folgen einer Glückspielsucht können sich in Form von Depressionen, Konzentrations- und Leistungsstörungen, Unruhe, Schlafproblemen, Persönlichkeitsveränderungen sowie durch eine Zunahme des Konsums von Alkohol, Tabak, Medikamenten oder anderen Substanzen äußern. Körperliche Auswirkungen wie Appetitlosigkeit, Magen-Darm-Beschwerden, Schweißausbrüche und Zittern sind möglich. Zusätzlich besteht ein erhöhtes Suizidrisiko.
Tabak & Nikotin
Tabak wird aus Blättern der Pflanzen der Gattung Nicotiana tabacum hergestellt. Der süchtig machende Hauptbestandteil ist das Nikotin. Tabak beinhaltet mehr als hundert Zusätze, darunter verschiedene Zucker, Aromen und Feuchthaltemittel. Von den 7'000 Substanzen, die in Tabakrauch enthalten sind, sind zahlreiche toxisch und mehrere Dutzend krebserregend. Die meisten davon sind sehr feine Partikel, die in die Lungen eindringen. Diese Substanzen werden bei der Verbrennung bei 600–900 Grad Celsius umgewandelt.
Tabak kann in verschiedenen Formen konsumiert werden: Er kann geraucht (Zigarette oder selbstgedrehte Zigarette, Zigarre, Zigarillo, Pfeife oder Wasserpfeife), geschnupft (Schnupftabak, Tabak in Pulverform und oftmals mit Aroma, der durch die Nasenlöcher eingenommen wird), gekaut (Stück Tabak, das mehrere Stunden lang im Mund behalten wird) oder gelutscht werden (Snus, gemahlener Tabak in kleinen Beuteln, die zwischen Zahnfleisch und Wange platziert werden). Tabakprodukte, die nicht geraucht werden, enthalten zahlreiche Zusatzstoffe, die den Geschmack verändern (Zucker, Nüsse, Gewürze, Öle), und das Nikotin wird leichter aufgenommen.
Es gibt Produkte, die den Tabak erhitzen, ohne ihn zu verbrennen («Heat-not-Burn»). Sie erreichen ungefähr zwischen 240 und 350 Grad Celsius (z. B. IQOS von Philip Morris oder Glo von British American Tobacco). Dabei werden Aerosole inhaliert (eine Mischung aus Gas und Partikeln). Beim Vorgang werden Tabakstäbchen («Sticks») erhitzt, die gemahlene Tabakblätter und Zusätze enthalten. Die inhalierten Aerosole gelangen in die Lungen. Andere Produkte erhitzen Tabakkapseln (Granulat) auf ungefähr 30 Grad Celsius, wobei der Dampf inhaliert wird (z. B. Ploom von Japan Tobacco). Wenn Tabak auf 240–350 Grad Celsius erhitzt wird, tritt Pyrolyse auf (Zersetzung unter dem Einfluss von Hitze und ohne Sauerstoffzufuhr) und die Menge toxischer Substanzen ist höher als bei 30 Grad Celsius.
Die elektrische Zigarette («E-Zigarette») ermöglicht es, eine aromatisierte, nikotinfreie oder nikotinhaltige Flüssigkeit («E-Liquid») zu verdampfen. Die elektrische Zigarette besteht aus einem Mundstück, einem wiederaufladbaren Akku, einem Verdampfer und einer Kartusche und ermöglicht es, den Dampf der in der Kartusche enthaltenen Flüssigkeit zu inhalieren. Die Temperatur, mit der die Flüssigkeit erhitzt wird, ist sehr niedrig, weshalb weder eine Verbrennung noch eine Pyrolyse stattfindet.
Wirkung
Das in den Tabakblättern enthaltene Nikotin verursacht psychoaktive Effekte und macht abhängig. Es stimuliert die Freisetzung von Dopamin und anderen Neurotransmittern, was zu einer Anregung und Steigerung der Wahrnehmungen und des Gedächtnisses sowie einem geringeren Appetit führt. Die aufgenommene Menge an Nikotin hängt vom Produkt und der jeweiligen Aufnahmeart ab.
Der Tabakrauch wird inhaliert, gelangt so in die Lungen und über den Blutkreislauf ins Gehirn. Die Effekte des Nikotins sind innerhalb von 10–20 Sekunden spürbar und werden durch die Zugabe von Zusätzen verstärkt, die wiederum die Abhängigkeit erhöhen. Die maximale Nikotinkonzentration im Blut wird nach ungefähr fünf Minuten erreicht. Das Gefühl beim Durchströmen des Rachens («hit»), das rauchende Personen spüren möchten, tritt auch bei IQOS und Glo auf, die im Vergleich zur Zigarette eine ähnliche Nikotinkonzentration und -aufnahme aufweisen.
Der Nikotingehalt von Zigarillos und Zigarren ist im Durchschnitt höher als derjenige von Zigaretten. Es sind auch mehr toxische und krebserregende Substanzen enthalten als im Zigarettenrauch. Bei der Pfeife hängt dies von der Menge des verwendeten Tabaks ab; bei der Wasserpfeife werden die toxischen Substanzen, die im Tabak enthalten sind, nicht durch das Wasser gefiltert. Der Rauch von Zigarren und Pfeifen wird nicht inhaliert; das Nikotin wird im Vergleich zur Zigarette etwas weniger schnell von der Mundschleimhaut aufgenommen. Der Rauch von Zigarillos wird hingegen manchmal inhaliert und das Nikotin schneller aufgenommen.
Wird der Tabak über die Nasenlöcher oder oral eingenommen, wird das Nikotin langsamer aufgenommen und seine Konzentration im Blut sinkt ebenfalls sehr langsam.
Einmal im Hirn angelangt, stimuliert das Nikotin die Freisetzung von Dopamin und anderen Neurotransmittern, die auf psychischer und physischer Ebene wirken. Der Effekt kann anregend oder entspannend und beruhigend sein, je nach Zustand, in dem sich die Person befindet. Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, intellektuelle Fähigkeiten, Puls und Blutdruck sind erhöht, während die Durchblutung der Haut und der Herzkranzgefäße aufgrund eines geringeren Sauerstoffgehalts verringert ist. Der Appetit, der Geruchs- und der Geschmackssinn sind ebenfalls herabgesetzt. Es können Migränen auftreten. Bei regelmäßigem Konsum können Blutdruck und Herzfrequenz steigen und es kann zu einer vermehrten Ausschüttung von Adrenalin und einer angeregten Verdauung kommen. Beim ersten Konsum oder der Wiederaufnahme des Konsums kann der Blutdruck abfallen, die Temperatur sinken und Übelkeit und Schwindel können auftreten.
Das Nikotin kann in verschiedenen Formen konsumiert werden. Die konsumierte Menge kann zwischen 0,2 und 2 mg Nikotin variieren. Bei exzessivem Konsum über einen kurzen Zeitraum kann eine Nikotinvergiftung mit Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten. Die tödliche Nikotindosis für Erwachsene beträgt ungefähr 60 mg, für Kinder und Jugendliche ist sie hingegen deutlich tiefer.
Die Dauer der Wirkung beträgt 10 bis 30 Minuten, während die Nebenwirkungen 1 bis 3 Stunden andauern. Pausen an der frischen Luft reduzieren die Gefahr von Kopfschmerzen.
Der Tabakindustrie zufolge setzen erhitzte Tabakprodukte weniger toxische Substanzen frei. Studien zeigen allerdings, dass die Aufnahmegeschwindigkeit des Nikotins und dessen Konzentration im Blut bei der Inhalation von Aerosolen der IQOS mit den Werten der Zigarette vergleichbar sind. Bei Ploom ist die Nikotinmenge kleiner. Bei Glo existiert noch keine unabhängige Studie.
Die Modelle der zweiten Generation erreichen nach ungefähr 30 Minuten die gleiche Nikotinkonzentration im Blut wie die Zigarette nach 5 Minuten. Eine dritte, leistungsstärkere Produktgeneration ist aber bereits auf dem Markt: Elektrische Zigaretten enthalten Nikotinsalze (die am nächsten verwandte Form zum natürlichen Nikotin), wobei die Geräte des Typs JUUL die Nikotinzufuhr auf das gleiche Niveau wie die Zigarette erhöhen oder dieses sogar übertreffen. JUUL gleicht einem USB-Stick und besteht aus einer Batterie und einer Kartusche («Pod») mit Nikotinsalzen. Diese Kartusche ist in verschiedenen Geschmacksrichtungen und zum Preis von einer Zigarettenpackung erhältlich.
Folgen des Tabaks- und Nikotinkonsums
Es wird geschätzt, dass die meisten Menschen, die täglich Tabak konsumieren, abhängig sind (ungefähr 70 %); das Nikotin gehört nämlich zu den Substanzen, die am schnellsten abhängig machen. Alle verschiedenen Formen des Tabakkonsums, ob geraucht oder nicht, können zu einer Nikotinabhängigkeit führen und Krankheiten sowie Todesfälle verursachen.
Die körperliche Abhängigkeit, die durch das Nikotin verursacht wird, stellt sich schnell ein und es treten Entzugssymptome auf, wenn die Person mit dem Rauchen aufhört. Die psychologische Abhängigkeit betrifft Situationen des alltäglichen Lebens, in denen sich die Gewohnheit des Rauchens etabliert hat. Es können mehrere Versuche und professionelle Unterstützung notwendig sein, bis jemand vollständig aufhört. Dabei können Entzugssymptome auftreten wie zum Beispiel das dringende Bedürfnis, zu rauchen, Gewichtszunahme, Reizbarkeit, Konzentrations- oder Schlafstörungen, Ängstlichkeit, Angstzustände, Unruhe und Depression. Medikamente können diese Symptome lindern oder ganz zum Verschwinden bringen; sie erhöhen außerdem die Erfolgswahrscheinlichkeit. Zu den Medikamenten gehören Nikotinersatzprodukte (Pflaster, Kaugummis, Lutsch- oder Brausetabletten, Inhalatoren), Vareniclin (Molekül, das über die Nikotinrezeptoren auf das Gehirn wirkt; Champix oder Chantix) und Bupropion (Zyban). Psychotherapeutische Ansätze können ebenfalls Unterstützung bieten.
Die Faktoren mit einem Einfluss auf die Gesundheit sind Art, Menge und Dauer des Konsums, wobei sich die Dauer am stärksten auf das Risiko auswirkt. Ein starker Tabakkonsum bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten – wie zum Beispiel der Antibabypille – beeinträchtigt die Blutzirkulation und erhöht das Thromboserisiko.
Tabakkonsum kann zu Krebserkrankungen führen (Zungen-, Mundhöhlen-, Rachen-, Magen-, Bauchspeicheldrüsen-, Blasen-, Gebärmutterhals- und Nierenkrebs) und zu einer geringeren Lebenserwartung der rauchenden Personen. Das Krebsrisiko ist 25-mal so hoch. Rauchen erhöht außerdem das Risiko einer koronaren Herzkrankheit, die sich durch eine Verengung oder Verstopfung der Koronararterien manifestiert. Die durch Tabakkonsum begünstigte Arteriosklerose, die Verkalkung der Arterienwände, verursacht eine Verengung des kardiovaskulären Systems (Stenose der Herzkranzgefäße), eine konstant verringerte Durchblutung des Herzens sowie einen Sauerstoffmangel. Ein chronischer Sauerstoffmangel oder eine vollständige Unterbrechung der Blutzufuhr kann einen Infarkt auslösen.
Das erhöhte Risiko für Herz- oder Atemwegserkrankungen (Asthma, chronische Bronchitis, Infarkt, Schlaganfall, Thrombose, Lungenkrebs) und Schäden an den Magenschleimhäuten sind auf die Zusatzstoffe des Tabaks zurückzuführen und nicht auf das Nikotin selbst.
Bei der Zigarre bleibt der Rauch länger in der Mundhöhle, was das Tumorrisiko erhöht (Zahnfleisch-, Zungen-, Gaumen- und Rachenkrebs). Zudem sind das Kohlenmonoxid, Oxidationsmittel und Schwermetalle für die Entstehung von kardiovaskulären Krankheiten verantwortlich.
Zigarillos, die oftmals über einen Filter verfügen, haben im Vergleich zu Zigaretten wahrscheinlich weniger negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Da der Rauch manchmal inhaliert wird, erhöht sich das Risiko für Lungenkrebs und eine chronisch obstruktive Lungenkrankheit (COPD).
Bei der Pfeife wird der Rauch im Mund behalten und somit nicht von den Lungen aufgenommen. Die gesundheitlichen Risiken und die Abhängigkeit sind vergleichbar mit denjenigen der Zigarre.
Das Rauchen einer Wasserpfeife ist nicht weniger schädlich als das Rauchen einer Zigarette, denn das Wasser filtert die toxischen Substanzen nur ungenügend. Und weil der Tabak mit mehr Zusätzen gemischt wird als bei der Zigarette, enthält der Rauch der Wasserpfeife mehr toxische Substanzen. Zudem wird durch die Kohle eine größere Menge an Kohlenmonoxid freigesetzt, was ebenfalls zu einer Vergiftung führen kann, ja sogar zu Erstickungsgefahr, denn eine große Menge an Kohlenmonoxid-Molekülen gelangt in die roten Blutkörperchen und verhindert so die Sauerstoffaufnahme. Ferner wird länger und tiefer inhaliert als bei der Zigarette.
Beim Konsum von Schnupftabak können sich die Nasenschleimhäute entzünden. Der Langzeitkonsum kann eine Verstopfung der Nasengänge und eine Abnahme des Geruchssinns verursachen. Im Tabak sind außerdem krebserregende Substanzen enthalten, wenn auch ein Zusammenhang mit Herzerkrankungen bis anhin noch nicht untersucht wurde.
Lutschtabak (Snus) ist mit einem geringen Krebsrisiko verbunden, denn er ist pasteurisiert und getrocknet, weshalb er weniger krebserregende Nitrosamine enthält. Allerdings besteht das Risiko für Mundhöhlen-, Speiseröhren- und Bauchspeicheldrüsenkrebs. Wie bei allen Nikotinprodukten besteht ein leicht erhöhtes kardiovaskuläres Risiko. Zudem konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Konsum von Snus und Zahnfleischschwund festgestellt werden.
Die Mehrheit der schädlichen nikotinhaltigen Substanzen entsteht durch die Verbrennung. Studien haben gezeigt, dass Tabak, der nicht geraucht wird, viel weniger davon freisetzt. Aber auch wenn die Risiken bei Tabak, der nicht geraucht wird, kleiner sind, birgt dessen Konsum ebenfalls nikotinbedingte kardiovaskuläre Risiken und setzt krebserregende Substanzen frei. Gewisse Studien zeigen, dass die Exposition gegenüber diesen Substanzen vergleichbar oder höher ist als bei Personen, die rauchen. Außerdem verursacht der Konsum von Tabak, der nicht geraucht wird, vermehrt Verletzungen der Mundhöhle, von denen einige eine Vorstufe von Krebs darstellen. Bei einem starken Schnupftabak-Konsum besteht das Risiko, Typ-2-Diabetes zu entwickeln.
Die Ergebnisse der wenigen unabhängigen Studien zu den Risiken von erhitzten Tabakprodukten sind widersprüchlich. Einige bestätigen, dass durch die ausbleibende Verbrennung weniger schädliche Substanzen produziert werden. Andere Studien weisen hingegen eine leicht erhöhte Emission von toxischen Substanzen aus, bei gewissen Substanzen sei die Emission sogar mit derjenigen einer Zigarette vergleichbar. Alle Studien sind sich einig, dass Rauchpartikel vorhanden sind; eine Verbrennung ist deshalb nicht notwendig, die Pyrolyse (Zersetzung unter dem Einfluss von Hitze und ohne Sauerstoffzufuhr) reicht aus. Die Studien konzentrierten sich dabei auf die krebserregenden Substanzen; die Bestandteile, die kardiovaskuläre Erkrankungen auslösen, wurden hingegen weniger oft analysiert. Die gesundheitlichen Risiken und die mögliche lineare Zunahme mit der konsumierten Menge können nur in Langzeitstudien bestimmt werden.
Experten schätzen, dass die elektrische Zigarette weniger toxisch ist als die klassische Zigarette, denn in ihren Aerosolen wurde nur ein kleiner Teil der Bestandteile gefunden, die Krebs und kardiovaskuläre Erkrankungen auslösen. Sie enthält aber dennoch Substanzen wie Formaldehyd, Benzylalkohol und Nitrosamine, und eine kleine Menge davon könnte für gesundheitliche Auswirkungen bereits ausreichen. Es müsste außerdem untersucht werden, ob die elektrische Zigarette Entzündungen der Atemwege wie Bronchitis oder Asthma begünstigt. Der regelmäßige Konsum von elektrischen Zigaretten, die Nikotin enthalten, führt ebenfalls zu einer Abhängigkeit. Elektrische Zigaretten mit Nikotinsalzen hingegen können sogar zu einer noch stärkeren Abhängigkeit führen.
Während der Schwangerschaft wird stark davon abgeraten, in irgendeiner Form Tabak oder Nikotin zu konsumieren. Die Entwicklung des Gehirns und der Lungen des Babys wird beeinträchtigt, und das Risiko für eine Frühgeburt, ein geringes Geburtsgewicht, eine Totgeburt und den plötzlichen Kindstod ist erhöht.
Online / Bildschirmsucht
Das Internet – und damit auch die Bildschirmnutzung – hat seit dem Aufkommen in den 1990er Jahren immer stärker Einzug in unser Leben gehalten, so sehr, dass es aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken ist. Unzählige Lebensbereiche sind davon betroffen, und aufgrund der weiteren Entwicklung kann angenommen werden, dass sich die Ausbreitung noch verstärken wird. Der Zugriff ist in der Schweiz sehr schnell, relativ kostengünstig und bietet eine enorme Fülle an Inhalten in unterschiedlichsten Formaten und auf verschiedenen Geräten: Computer, Tablets, Handys bis zu Smartwatches machen den Zugang zu zahlreichen Aktivitäten jederzeit und beinahe überall möglich.
Die meisten Menschen nutzen das Internet und den Bildschirm ohne wesentliche negative Auswirkungen. Bei der problematischen Internetnutzung, oft auch Onlinesucht, Internetsucht oder internetbezogene Störung genannt, handelt es sich um eine nicht-stoffgebundene Abhängigkeit. Trotz der wachsenden Bedeutung gibt es weder einen international anerkannten Begriff dafür, noch offizielle Diagnosekriterien. Laut Experten besteht mittlerweile aber ein Konsens darüber, dass die Anwendung und nicht das Medium selbst die Sucht auslöst.
Das problematische Verhalten besteht im übermäßigen Onlinekonsum und im Kontrollverlust. Es sind vor allem die folgenden Bereiche, die zu einer problematischen Nutzung führen können: Geldspiele online, Gaming, Online-Shopping, Kommunikationsplattformen (z. B. soziale Netzwerke, virtuelle Beziehungen) und Websites mit sexuellem und pornografischem Inhalt. Seit 2022 umfasst die ICD-11 die Onlinespielsucht als eigene Störung.
Wirkung einer problematischen Online- und Bildschirmnutzung
Untersuchungen zeigen, dass die übermäßige und problematische Nutzung des Internets (bspw. Gaming und Online-Shopping), vergleichbar dem Konsum psychoaktiver Substanzen, das Belohnungssystem im Gehirn verändern kann. Neurobiologische Studien haben bei Personen mit einer problematischen Internetnutzung Veränderungen in der Struktur und beim Funktionieren bestimmter Gehirnregionen nachgewiesen.
Folgen einer problematischen Online- und Bildschirmnutzung
Der Kontrollverlust zählt zu den größten Risiken in der digitalen Welt. Er ähnelt dem beim Substanzkonsum. Eine Person mit einer problematischen Nutzung kann ihren Internetgebrauch nicht mehr kontrollieren und wendet zunehmend mehr Zeit auf für das Internet, mit teilweise erheblichen Auswirkungen privat als auch beruflich. So werden beispielsweise gewisse Bereiche des Lebens stark vernachlässigt. Die Person mit einer problematischen Nutzung zieht sich von anderen Menschen zurück. Wenn sie nachts ständig am Bildschirm ist, kann sich der Tag-Nacht-Rhythmus verändern. Die Zeit vor dem Bildschirm zu verbringen, kann auch eine Strategie sein, um unangenehme Gefühle oder Stress zu vermeiden. Hinweise auf eine problematische Nutzung kann auch die Nutzung infolge Traurigkeit oder Deprimiertheit (Verdrängungsmotive) sein. Außerdem geht eine problematische Nutzung manchmal mit dem Konsum von anderen psychoaktiven Substanzen (z. B. Alkohol, Tabak) einher.
Personen mit einer problematischen Online- oder Bildschirmnutzung haben ein unüberwindbares Verlangen nach der Nutzung, die Nichtnutzung führt zu Nervosität (Entzugserscheinungen). Trotz negativer Folgen wird das Internet weiterverwendet. Zu den Tätigkeiten, die als besonders risikoreich angesehen werden, weil sie das Belohnungszentrum im Gehirn ansprechen, zählt das Geldspiel, das Gamen, die Kommunikationsplattformen, das Online-Shopping und die Online-Pornografie.
Die Onlinespielsucht ist seit Januar 2022 als Krankheit im Diagnosekatalog der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dem ICD-11, vertreten (Gaming Disorder). Das Diagnostische und Statistische Manual Psychischer Störungen (DSM‐5) führt die Diagnose «Internet Gaming Disorder» auf, welche sich auf die problematische Nutzung von Computerspielen (sowohl online als auch offline) bezieht. Dabei kommt es zu einem exzessiven Spielverhalten, weil eine zwanghafte Nutzung von elektronischen Spielen wie Online-Videospielen oder Videospielen vorliegt. Die betroffene Person kann dabei ihr Konsumverhalten nicht mehr kontrollieren, das Spiel hat Vorrang vor anderen Aktivitäten und Lebensinhalten – dies kann so weit führen, dass das soziale und berufliche Leben komplett vernachlässigt wird. Mitunter kann auch die körperliche Gesundheit geschädigt werden. Es kann beispielsweise zu Haltungsschäden, zu Bewegungsmangel, zu Problemen wegen eines gestörten Essverhaltens, zu Kopfschmerzen oder zu Sehproblemen kommen. Bei Betroffenen gerät häufig der Schlaf-Wach-Rhythmus durcheinander, Übermüdung und Konzentrationsprobleme sind die Folge. Auch bergen einige Spiele das Risiko für unkontrollierte Geldausgaben (Mikrotransaktionen).
Neben den vielen Vorteilen der Digitalisierung bergen die attraktiv gestalteten Websites das Risiko, in einen Kaufrausch zu geraten. Der nächste Kauf ist nur ein Klick entfernt, und ständig sind neue Angebote und Kaufinspirationen präsent. Durch die Digitalisierung hat sich der Kaufvorgang zudem erheblich erleichtert: Die Bezahlung kann rasch und ohne großen Aufwand via Debit-/Kreditkarte oder andere gängige Zahlungsmittel ausgeführt werden.
Betroffene verspüren den unwiderstehlichen Drang, immer mehr Dinge zu kaufen. Die Gedanken drehen sich ständig darum, und der Vorsatz, den Konsum zu verringern, kann nicht umgesetzt werden. Nach dem ausgeprägten Belohnungsgefühl beim Kauf, oft verbunden mit Erleichterung und Euphorie während dem Kaufvorgang, stellen sich nach dem Erwerb Scham- und Schuldgefühle ein. Denn häufig geht ein exzessives Kaufverhalten mit einer finanziellen Verschuldung einher, was oft mit Problemen und Konflikten mit dem Umfeld und der Familie einhergeht. Die dadurch hervorgerufene negative Gefühlslage begünstigt häufig weitere impulsive Kaufhandlungen. Langfristig kann sich dadurch die negative Verstimmung verstärken, bis hin zur Verzweiflung.
«Chatten», «liken», «sharen» und «posten» gehören heute zum Alltag. Eine übermäßige Nutzung oder eine fehlende Abgrenzung ist mit einer Reihe von Risiken verbunden, wie Schlafmangel, Übermüdung, Realitätsflucht, Eifersucht aufgrund der «Posts» von anderen, Verstärkung von Verpaungsängsten (fear of missing out, FOMO). Auch ein hoher sozialer Druck und ständiger Stress zu antworten oder einen «Post» zu machen, können mit der Nutzung von Kommunikationsplattformen einhergehen.
Ein weiteres Risikopotenzial birgt die Tatsache, dass sofort eine Öffentlichkeit geschaffen wird und dass einmal veröffentlichte Inhalte nicht immer zurückgenommen werden können. Dies hat zur Folge, dass Belästigungen, Bedrängungen, Verleumdungen oder Bloßstellung von anderen Menschen über digitale Medien (Cybermobbing) sehr schnell eine breite Öffentlichkeit erreichen können, was sehr belastend für die Betroffenen sein kann. Ebenso gravierende Folgen kann die Verbreitung erotischer Bilder via Handy oder Internet haben. Diese können bei einem Streit oder einer Trennung rasch auf öffentliche Plattformen gelangen (Sexting) und können auch Jahre später noch dort zu finden sein. Die Verbreitung erotischer Bilder oder Videos kann auch zu Erpressung führen (Sextortion), was bei einer Veröffentlichung solcher Inhalte unbedingt bedacht werden sollte.
Durch die exzessive Nutzung von Online-Pornografie können vulnerable Menschen vor realen – sexuellen und nicht-sexuellen – Beziehungen flüchten. Die Folgen können Isolation und Vereinsamung sein. Wenn sehr viel Zeit auf solchen Websites verbracht wird, kann es auf Kosten von anderen sozialen Aktivitäten gehen. Ebenfalls kann die Paarbeziehung stark belastet werden, da es eine Diskrepanz zwischen realer Sexualität und den Vorstellungen aus der virtuellen Sex-Welt gibt. Ein großes Risiko birgt auch der Impuls, pornografische Inhalte immer länger und überall zu konsumieren (z. B. am Arbeitsplatz). Der Umgang mit diesem Impuls kann sehr belastend für die Betroffenen sein. Bei Jugendlichen kann der regelmäßige Konsum von Internetpornografie außerdem negative Auswirkungen auf die sexuelle Realitätskonzeption haben. Bei den Jungs äußert sich dies vor allem in Form eines sexuellen Leistungsdrucks, bei den Mädchen steigt der Druck, einen perfekten Körper zu haben.
Heroin / Opioide
Heroin (chemische Bezeichnung: Diacetylmorphin) wird aus Rohopium gewonnen. Opium ist der eingetrocknete Milchsaft der Pflanze Schlafmohn. Daraus wird in einem Zwischenschritt Morphin extrahiert, welches anschließend mittels einer chemischen Reaktion mit Essigsäure in Heroin umgewandelt wird. Heroin ist ein halbsynthetisches, stark schmerzstillendes Opioid, das ein sehr hohes Abhängigkeitspotenzial aufweist.
Auf dem Schwarzmarkt wird es als weißes, cremefarbenes, graues oder bräunliches Pulver gehandelt und enthält meist Streckmittel und Verunreinigungen aus der Produktion. Heroin (auch Sugar, H, Gift genannt) wird oft mit einem Gemisch aus Koffein und dem Schmerzmittel Paracetamol sowie mit nicht pharmakologisch wirksamen Zusatzstoffen wie Milchpulver, Mehl und Ascorbinsäure gestreckt. Es wird sowohl geraucht (Folienrauchen) als auch injiziert oder geschnupft.
Wirkungen von Heroin / Opioiden
Bei jeder psychoaktiven Substanz hängt die Wirkung von der Dosierung und der Wirkstoffkonzentration ab. Darüber hinaus beeinflussen auch die Person (Alter, Geschlecht, Gewicht), deren Grundstimmung («Set») sowie die Situation und die Umgebung («Setting») das Konsumerlebnis.
Heroin hat eine stark euphorisierende, ausgleichend-beruhigende und angstlösende Wirkung. Es treten Gefühle von Geborgenheit und tiefer Selbstzufriedenheit auf, und Sorgen verlieren an Bedeutung. Weitere akute körperliche Folgen des Heroinkonsums sind: Verlangsamung der Atmung, Übelkeit, Erbrechen, Juckreiz, Blutdruckabfall, Pulsverlangsamung, Pupillenverengung («Stecknadelpupillen») und Harnverhaltung (Behinderung der Entleerung der Harnblase).
Bei intravenösem Konsum tritt die Wirkung innerhalb von 10 Sekunden ein, geraucht oder gesnieft nach ein paar Minuten. Die Wirkdauer beträgt in der Regel zwischen 2-5 Stunden.
Folgen des Heroinkonsums
Die Folgen des Heroinkonsums hängen eng mit der Konsumform zusammen. Sniefen kann zu einer Schädigung der Nasenscheidewände und Schleimhäute führen. Beim Rauchen kann es zu einer Schädigung der Bronchien und Verkleben der Lunge kommen. Beim Injizieren sind Entzündungen der Venen häufig, und das Risiko der Ansteckung mit übertragbaren Krankheiten (Hepatitis C, HIV) ist stark erhöht.
Der Dosierung kommt eine große Bedeutung zu, da die Grenze von einer verträglichen zu einer tödlichen Dosis sehr gering ist. Bei einer Überdosierung kann es zu einer starken Reduktion der Atemfrequenz oder gar zum Atemstillstand mit potenziellen Hirn- und Organschädigungen bis hin zum Tod kommen. Bei einer Überdosis sollte immer ärztliche Hilfe hinzugezogen werden.
Gerade beim Konsum mit weiteren sedierenden Substanzen wie Alkohol oder Benzodiazepinen steigt die Gefahr einer lebensgefährlichen Überdosis sehr stark an. Heroin wird oft auch zusammen mit Kokain konsumiert. Diese Mischung wird umgangssprachlich «Cocktail» oder «Speedball» genannt. Da die beiden Drogen entgegengesetzt wirken, wird der Kreislauf stark belastet und die Gefahr einer Überdosierung ist besonders hoch.
Beim Heroinkonsum können schwerwiegende Folgen wie Verwirrung, Erinnerungslücken, undeutliche und verwaschene Sprache sowie Koordinationsstörungen, extreme Verstopfung und eine Verringerung der sexuellen Lust auftreten.
Heroin macht schnell physisch und psychisch abhängig, mit starken Entzugssymptomen, die 8–12 Stunden nach der letzten Einnahme auftreten. Typische Entzugssymptome sind Schweißausbrüche und Kälteschauer, Augen- und Nasenrinnen, Erbrechen, Durchfall, Unruhe, Gereiztheit, Schwäche, Angst, depressive Zustände, schmerzhafte Krämpfe und Schlaflosigkeit. In seltenen Fällen treten auch Halluzinationen, Krampfanfälle und psychotische Phasen auf.
Längerfristige körperliche Schädigungen entstehen hauptsächlich durch gefährliche Streckmittel und Verunreinigungen des Heroins, nicht durch das Heroin selbst. Durch die teilweise sehr schwierigen Lebensumstände der Konsumierenden (schlechte Injektionshygiene, Spritzentausch, Prostitution, mangelhafte Ernährung) können verschiedene Erkrankungen (z. B. Mangelerkrankungen und Infektionskrankheiten wie Aids infolge einer HIV-Infektion oder eine Leberinfektionen infolge einer Hepatitis-C-Infektion) auftreten.
Die Anzeichen einer Schwangerschaft werden von Heroinkonsumierenden oft sehr spät erkannt, da sie Übelkeit und Erbrechen für Entzugssymptome halten. Beim Konsum während der Schwangerschaft wird der Fötus starken gesundheitlichen Risiken ausgesetzt (z. B. Wachstumsverzögerung, Störung der Sauerstoffversorgung). Ein abrupter Entzug während der Schwangerschaft erhöht das Risiko einer Totgeburt. Aus diesem Grund wird oft eine Substitutionsbehandlung (z. B. mit Methadon) eingeleitet, verbunden mit einer psychosozialen Betreuung. Für das Neugeborene bestehen Risiken wie Frühgeburt (Hirnschäden, Atemprobleme), niedriges Geburtsgewicht, geringer Kopfumfang, Entzugssymptome (exzessives Saugen, Muskelkrämpfe, Fieber, Schlaf- und Ernährungsstörungen) sowie ein HIV- und Hepatitis-Risiko, sofern die Mutter infiziert ist.
Psychedelika
Psychedelika umfassen verschiedene Substanzen wie LSD (Lysergsäurediethylamid), halluzinogene Pilze (Psilocybin, Psilocybe), Zauberpilze (magic mushrooms) wie der Peyotl, der San Pedro usw. (Meskalin), Ayahuasca (DMT) und noch viele weitere psychedelische Substanzen. Sie gehören zur Familie der Halluzinogene (die Psychedelika, Delirantien und Dissoziativa umfasst). Sie sind teilweise in der Natur zu finden (bspw. bestimmte Pilze oder Pflanzen), können aber auch chemisch synthetisiert werden (z. B. LSD).
LSD ist das bekannteste Psychedelikum. Es wird im Labor chemisch synthetisiert, kommt aber ursprünglich aus dem Mutterkorn, einem Pilz, der hauptsächlich auf Roggen wächst. Reines LSD ist ein weißes kristallines und wasserlösliches Pulver. Es ist geruchlos und hat einen leicht bitteren Geschmack. LSD wird normalerweise auf dem Schwarzmarkt in Form von kleinen Löschpapier-Quadraten («Filze»), Mikrotabletten (Micros) oder als Tropfen verkauft. LSD wird hauptsächlich oral eingenommen.
Halluzinogene Pilze beinhalten die Wirkstoffe Psilocin und Psilocybin. Die bekanntesten Pilzarten sind die «Psilos» (Psilocybe semilanceata), die «Mexikaner» (Psilocybe cubensis) und die «Hawaiianer» (Psilocybe cyanescens), aber es existieren auch noch weitere. Halluzinogene Pilze können aus der Indoorzucht stammen oder direkt in der Natur gesammelt werden. Sie werden oral eigenommen: frisch, getrocknet, gekocht oder mit Wasser aufgebrüht und als Tee getrunken. Die Psilocybin- oder Psilocin-Konzentration variiert von Art zu Art und auch innerhalb der gleichen Gattung.
Wirkung
Bei jeder psychoaktiven Substanz hängt die Wirkung von der Dosierung und der Wirkstoffkonzentration ab. Darüber hinaus beeinflussen auch die Person (Alter, Geschlecht, Gewicht), deren Grundstimmung («Set») sowie die Situation und die Umgebung («Setting») das Konsumerlebnis.
Psychedelische Substanzen wie LSD oder halluzinogene Pilze führen zu intensiveren Erfahrungen, die häufig als Bewusstseinserweiterung wahrgenommen werden. Der Konsum von solchen Substanzen geht mit veränderten oder intensiveren Sinneserfahrungen, Veränderungen in den kognitiven Prozessen, einer veränderten Wahrnehmung der eigenen Person sowie von Zeit und Raum, einem intensiveren emotionalen Erleben sowie extremen und abrupten Stimmungsschwankungen einher. Psychedelika können mehr oder weniger starke auditive, visuelle oder sensorische Halluzinationen verursachen und mehr oder weniger positiv beziehungsweise negativ erlebt werden. Sie führen dazu, den emotionalen und psychischen Zustand der Konsumierenden zu verstärken.
Die physischen Auswirkungen von Psychedelika wie LSD oder halluzinogenen Pilzen können erweiterte Pupillen, erhöhte Körpertemperatur und beschleunigter Herzschlag, Änderung des Blutdrucks, Atemprobleme, Taubheitsgefühle, Zittern, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, Übelkeit, Erbrechen oder Kreislaufkollaps sein.
Die psychischen Auswirkungen können Euphorie, Heiterkeit und eine angeregte Fantasie, verzerrte Wahrnehmung von Raum und Zeit, Orientierungslosigkeit, Synästhesie, visuelle, auditive oder sensorische Halluzinationen, Ängste, Panikattacken, Paranoia oder ein «bad trip» sein.
Die Wirkung von LSD beginnt nach ungefähr 20 bis 60 Minuten und dauert zwischen 8 bis 12 Stunden. Die Nebenwirkungen dauern 2 bis 5 Stunden. Einige Konsumierende fühlen sich während 12 bis 24 Stunden nach dem Ende der psychoaktiven Wirkung deprimiert und müde.
Die Wirkung von halluzinogenen Pilzen beginnt nach ungefähr 15 bis 60 Minuten und dauert je nach Art und Zubereitung zwischen 3 bis 7 Stunden. Die Dauer der Nebenwirkungen kann bis zu 6 Stunden betragen.
Die besonders gesundheitsgefährdenden Risiken beim Konsum hoher Dosen von Psychedelika sind Unfälle, die schwerwiegende oder gar tödliche Verletzungen zur Folge haben. Da die Einnahme von Psychedelika zu einer veränderten Wahrnehmung von Raum und Zeit führen kann (die Umgebung wird wie in einem Traum wahrgenommen und die Zeit vergeht langsamer), bestehet das Risiko gefährlicher Verhaltensweisen, wie zum Beispiel dem Gefühl, man könne fliegen wie ein Vogel oder sei im Straßenverkehr unbesiegbar, was schwere Unfälle oder den Tod zur Folge haben kann. Die halluzinogenen Wirkungen des Produkts können heftig sein und zu Verhaltensstörungen und sogar zum Suizid führen. Eine tödliche Überdosis durch Pilze oder LSD ist aber unwahrscheinlich, denn dazu müsste eine sehr große Menge der Substanz eingenommen werden.
Ferner können die psychischen Auswirkungen wie eine Trennung von Körper und Geist Ängste, Panikattacken, Delirium oder auch einen «bad trip» auslösen, was sich langfristig negativ auf die psychische Gesundheit der Konsumierenden auswirken kann.
Beim regelmäßigen Konsum von Psychedelika stellt sich eine Gewöhnung ein und die Konsumierenden müssen die Dosis erhöhen, um die gleichen Wirkungen zu erzielen. Werden Konsumpausen eingelegt, kann dieser Effekt verschwinden. Beim Entzug können folgende psychische Symptome auftreten: depressives Gefühl, anhaltendes Post-Halluzinationssyndrom, Sehstörungen, Depression oder Panikattacken lange nach der Verwendung.
Folgen
Die Hauptrisiken des Psychedelika-Konsums liegen im Bereich der psychischen Gesundheit. Es ist unklar, ob bereits ab der ersten Einnahme und auch bei einer kleinen Dosis latente psychische Störungen ausgelöst werden können (Schizophrenie, Angststörungen, Psychosen). Außerdem sind die Wahrnehmungsveränderungen bei einem «trip» manchmal so eindrücklich, dass sie zu dauerhaften Veränderungen (positiv wie negativ) in der Wahrnehmung der eigenen Person und Persönlichkeit führen können. Daraus können Schwierigkeiten im alltäglichen Leben sowie ein Realitätsverlust resultieren. Im Gegensatz zu Alkohol bleiben die Erinnerung und die Erfahrung unter dem Einfluss der psychedelischen Substanz im Allgemeinen erhalten.
Nach dem Konsum von Psychedelika können Flashbacks auftreten. Dabei wird der Rauschzustand plötzlich noch einmal erlebt, ohne dass die psychoaktive Substanz erneut konsumiert wurde. Die Flashbacks sind beim LSD besser erforscht als bei anderen Substanzen und sie können bis zu 2–3 Monate nach dem letzten Konsum auftreten. Die Wahrscheinlichkeit eines Flashbacks ist erhöht, wenn zuvor ein «bad trip» erlebt wurde. Außerdem verursacht er eine psychische Labilität, welche die Neigung zu impulsiven Handlungen begünstigt. Auf lange Sicht können die betreffenden Personen in einen depressiven oder ängstlichen Zustand verfallen.
Der gleichzeitige Konsum von Psychedelika und weiteren psychoaktiven Substanzen (einschließllich Medikamente und Alkohol) kann die Wirkungen der Substanzen mit unabsehbaren Folgen verstärken, abschwächen oder verändern. Deshalb sollte man psychedelische Substanzen nicht zusammen mit einer oder mehreren anderen psychoaktiven Substanzen konsumieren. Der Konsum von THC-haltigem Cannabis zum Runterkommen kann die Wirkungen des LSD wie zum Beispiel Halluzinationen, Angst oder eine starke Unsicherheit reaktivieren. Das Gegenteil der erwünschten Wirkung tritt ein.
Der Konsum von Psychedelika während der Schwangerschaft kann die Entwicklung des Fötus beeinträchtigen und das Risiko einer Fehl- oder Frühgeburt erhöhen. Es gibt sehr wenige Forschungsarbeiten zu diesem Thema. Deshalb wird vom Konsum psychedelischer Substanzen während einer Schwangerschaft abgeraten.
Ferner ist der Konsum von psychoaktiven Substanzen vor und während dem Lenken eines Motorfahrzeugs oder bei der Verwendung von speziellen Werkzeugen und Maschinen verboten.